Freibetrag: Ab wann muss man Schenkungssteuer zahlen?

06. Oktober 2017
Tags: Allgemein

Die Schenkungssteuer ist eine Steuer auf eine Erbschaft, die man zu Lebzeiten erhält. Sie spielt bei kleinen Geschenken im Alltag keine Rolle, sondern kommt erst bei großen Schenkungen zum Tragen. Damit die steuerliche Belastung nicht zu groß wird, hat der Gesetzgeber einen Schenkungssteuer-Freibetrag eingerichtet. Dieser entlastet den Beschenkten in Abhängigkeit vom Verwandtschaftsgrad finanziell.

Die Schenkungssteuer ist eine Steuer auf eine Erbschaft, die man zu Lebzeiten erhält. Sie spielt bei kleinen Geschenken im Alltag keine Rolle, sondern kommt erst bei großen Schenkungen zum Tragen. Damit die steuerliche Belastung nicht zu groß wird, hat der Gesetzgeber einen Schenkungssteuer-Freibetrag eingerichtet. Dieser entlastet den Beschenkten in Abhängigkeit vom Verwandtschaftsgrad finanziell.

Freibeträge und Steuerklassen: Faktoren für die Höhe der Schenkungssteuer

Ob und in welcher Höhe Schenkungssteuer gezahlt werden muss, hängt vom Wert der Schenkung sowie vom Verwandtschaftsgrad des Beschenkten ab. Zu unterscheiden sind drei Steuerklassen:

  • Steuerklasse I: Ehegatten, Lebenspartner, leibliche Kinder, Stiefkinder, Adoptivkinder, Enkelkinder, Eltern, Großeltern
  • Steuerklasse II: Geschwister, Neffen und Nichten, Stiefeltern, Schwiegereltern, Schwiegerkinder
  • Steuerklasse III: nicht verwandte Personen

Die Steuerklassen entscheiden darüber, wie hoch der Anteil der Schenkung besteuert wird, der über den Freibetrag hinausgeht. In Steuerklasse I beträgt die steuerliche Belastung in Abhängigkeit von der Schenkungshöhe zwischen 7 und 30 Prozent. In Steuerklasse II erhöht sie sich auf 15 bis 43 Prozent. Am meisten Steuern zahlen Personen in Steuerklasse III mit 30 bis 50 Prozent. Ein Schenkungssteuer-Rechner unterstützt bei der Ermittlung der Steuern.

Schenkungssteuer: Freibeträge für unterschiedliche Personengruppen

Wie hoch der Freibetrag für eine Schenkung ausfällt, hängt vom Verwandtschaftsgrad ab:

Personenkreis

Freibetrag bei einer Schenkung

Ehegatten, Lebenspartner

500.000 Euro

Kinder, Stiefkinder, Adoptivkinder, Enkelkinder (wenn die Eltern nicht mehr leben)

400.000 Euro

Enkelkinder, Stiefeltern, Schwiegereltern, Schwiegerkinder

200.000 Euro

Eltern, Großeltern

100.000 Euro

Geschwister, Neffen und Nichten, geschiedene Ehepartner

20.000 Euro

nicht verwandte Personen

20.000 Euro

Spezielle Schenkungen: Außerhalb der Freibeträge steuerfrei schenken

Um den normalen Freibetrag zur Schenkung zu umgehen, gibt es zwei spezielle Formen, ein Erbe zu Lebzeiten weiterzugeben:

  • Kettenschenkung: Schenken die Großeltern ihren Enkeln einen Teil ihres Vermögens, können diese lediglich einen Freibetrag von 200.000 Euro in Anspruch nehmen. Schenken die Großeltern allerdings erst an ihre eigenen Kinder und diese denselben Betrag weiter an die Enkelkinder, so können diese einen Freibetrag von 400.000 Euro beanspruchen.
  • Gelegenheitsschenkung: Zuwendungen zu Hochzeit, Abitur, Geburtstag oder ähnlichen Anlässen können unabhängig vom Freibetrag verschenkt werden. In welcher Höhe das Finanzamt eine Zuwendung dem jeweiligen Anlass als angemessen ansieht, ist gesetzlich nicht verankert und wird ins Verhältnis zum Gesamtvermögen des Schenkenden gesetzt.

Schenkungssteuer Freibetrag: Alle zehn Jahre wieder

Die Schenkungssteuer wird ähnlich wie die Erbschaftssteuer behandelt. Einen entscheidenden Unterschied gibt es aber doch: Während der Freibetrag für das Erbe nur einmal zur Anwendung kommen kann, kann er bei Schenkungen alle zehn Jahre aufs Neue beansprucht werden. Deshalb sind Schenkungen eine beliebte Möglichkeit, um größere Vermögen bereits zu Lebzeiten auf die Erben zu übertragen, ohne eine steuerliche Belastung zu riskieren.

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