Die richtige Vorsorge: Was ist wichtig beim Verfassen des letzten Willens?

Das Verfassen eines Testaments ist von großer Bedeutung, doch viele schieben die Regelung ihres letzten Willens auf die lange Bank. Dabei ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem eigenen Vermögen aus erb- und steuerrechtlicher Sicht unerlässlich.

 

Das Verfassen eines Testaments ist von großer Bedeutung, doch viele schieben die Regelung ihres letzten Willens auf die lange Bank. Dabei ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem eigenen Vermögen aus erb- und steuerrechtlicher Sicht unerlässlich.

 

 

Die persönliche Lebenssituation

Es ist wichtig, die persönliche Lebenssituation zum Zeitpunkt der Testamentserstellung zu berücksichtigen. Ob berufstätig, selbstständig oder in einer festen Partnerschaft – jede Situation erfordert eine individuelle Betrachtung.

Berufliche Situation

Ist der künftige Erblasser berufstätig? Wenn ja, angestellt oder selbstständig/freiberuflich? Während bei Angestellten in der Regel erbrechtlich zu beachten ist, sind Selbstständigen und Freiberuflern sehr viele Punkte zu beachten.

Hier ist es wichtig zu überlegen, wie es weitergeht, wenn der Betriebsinhaber plötzlich verstirbt oder auf lange Zeit, vielleicht dauerhaft ausfällt. Gerade bei Einzelunternehmen oder Freiberuflern ruht oft alles auf einer Person, die, wenn nichts geregelt ist, nur schwer zu ersetzen ist.

Familiäre Situation

Wie ist die familiäre Lebenssituation? Ist der künftige Erblasser Single, verheiratet oder in einer festen Partnerschaft? Gibt es Kinder aus dieser oder früheren Beziehungen? Leben die Eltern noch? 

Gerade bei minderjährigen Kindern ist es zwar rechtlich möglich, diese als Erben einzusetzen. In der Praxis kann das aber dann zu einem erheblichen Aufwand führen, gerade wenn es sich um größere Vermögen handelt. Dann ist oft das Vormundschaftsgericht mit einzubeziehen, sofern nichts geregelt ist.

Aber auch volljährige Kinder sollten bereits im Vorfeld so eingebunden sein, dass sie auch bei einem unerwarteten Todesfall wissen, was auf sie zukommt.

Ein individuelles Testament erstellen

Alle Überlegungen, die im Vorfeld eines Testaments anzustellen sind, sollten immer von zwei Situationen ausgehen:

Was passiert, wenn ich von heute auf morgen dauerhaft oder zumindest über einen langen Zeitraum komplett handlungsunfähig bin? Und: Was passiert, wenn ich (unerwartet) versterbe?

Diese Punkte sind die Eckpfeiler jeder rechtlichen Testamentsberatung. Diese ist in jedem Fall unbedingt anzuraten. Das Erbrecht ist eine so komplexe und schwierige Materie, dass es ohne eine gute Beratung kaum gelingt, das rechtlich so umzusetzen, was wirklich gewollt ist.

Es ist auch nicht sinnvoll, hierzu auf Google & Co. zurückzugreifen oder gar ein fremdes Testament einfach abzuschreiben, denn beides bringt keine individuelle Lösung.

Letzten Endes muss auch beachtet werden, dass sich nichts so schnell und dauerhaft ändert wie das Leben. Ein Plan, wann und wie ein Testament angepasst werden muss, ist ein wesentlicher Bestandteil einer guten Beratung.

Die erbrechtliche Seite ist untrennbar mit der steuerlichen verbunden. Nur wenn beides Hand in Hand geht, lassen sich gute steuerliche Strategien finden und nötige Steuern vermeiden.

Inventur des Vermögens

Neben der erwähnten persönlichen Situation ist bei der es für die steuerliche Beurteilung wichtig, eine „Inventur“ des Vermögens aufzustellen.

  1. Hier kommt als Erstes das private Vermögen, Geld, Aktien, Immobilien, aber auch u.U. Wertgegenstände, wie Schmuck, Uhren, Oldtimer etc.
  2. Wer selbstständig/freiberuflich tätig ist, muss auch hier unter Umständen das Vermögen beachten, das sich erst auf den zweiten Blick ergibt, z.B. Betriebsvermögen oder auch den Wert des Unternehmens selbst.
  3. Wichtig sind auch mögliche Beteiligungen, z.B. als Gesellschafter an einer GmbH.
  4. Und nicht zuletzt sollte auch Vermögen im Blick behalten werden, das noch gar nicht im eigenen Geldbeutel ist: Wer künftig als Erbe oder Pflichtteilsberechtigter zusätzlich mit einer mehr oder weniger großen Summe rechnen darf, sollte das im Vorfeld gut durchdenken. Hier ist eine steuerliche Beratung besonders wichtig, um böse Überraschungen bei der Erbschaftssteuer soweit möglich zu vermeiden.
  5. Neben der positiven sollte auch die negative Seite aufgeführt werden: Welche finanziellen Belastungen gibt es und wie langfristig bestehen die Verpflichtungen?
  6. Und nicht zuletzt: Kann die Erbschaftsteuer überhaupt bezahlt werden?

Gerade im steuerlichen Bereich ist eine langfristige Planung wichtig, um alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können.

Wer sich die Zeit nimmt und die erwähnten Punkte für sich durchgeht (und schriftlich zusammenfasst), hat die optimale Grundlage für eine Beratung. Oft hilft das auch, um sich selbst darüber klar zu werden, wohin der Weg gehen soll.

Sie interessieren sich für weitere Informationen rund um den letzten Willen oder möchten erfahren, wie Sie Ihre Erbschaft optimal regeln können? Dann kontaktieren Sie uns gerne für eine individuelle Beratung!


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